Fünf Experimente widmeten sich der Fragestellung, ob und wie die Teilnahme an webbasierten Studien dadurch beeinflusst wird, dass der Erhalt eines materiellen Anreizes von der Vollständigkeit des ausgefüllten Fragebogens abhängig gemacht wird. Von den fünf Experimenten wurden vier in einem universitären Online-Panel und eines in einem kommerziellen Marktforschungspanel durchgeführt. Vier mal wurde als Incentive die Teilnahme an einer Verlosung angeboten: ein mal wurde ein persönliches Incentive ausgelobt. In jedem Experiment wurden zwei Bedingungen kontrastiert: Eine zufällig ausgewählte Gruppe erhielt eine Einladungs-E-Mail, in der erwähnt wurde, dass alle Teilnehmer eine Anwartschaft auf das Incentive haben, wogegen der anderen Gruppe mitgeteilt wurde, dass nur Teilnehmer, welche den Fragebogen vollständig ausfüllen, für das Incentive in Frage kommen. Abhängige Variablen waren die Ausschöpfung, die Retention, die Zahl der nicht beantworteten geschlossenen Fragen, die Länge der Antworten auf offene Fragen sowie die stereotype Beantwortung von Matrix-Fragen. Über alle Experimente hinweg wurden Muster in der Richtung beobachtet, dass konditionale Incentives die Ausschöpfung senken, die Retention und die Datenqualität jedoch heben. Allerdings waren diese Tendenzen in keinem der Experimente signifikant. Deswegen wurden in einem zweiten Schritt die einzelnen Studien meta-analytisch zusammengefasst, um herauszufinden, ob die Primärstudien lediglich eine zu geringe Teststärke aufwiesen, um kleine bis sehr kleine Effekte aufzudecken.